Ihr Online-Auftritt: stimmig und präsent
Arbeiten Sie auch schon im Homeoffice?
In Zeiten von sozialer Distanz, ausgelöst durch das Corona-Virus, ist es wichtig, den Kontakt zu Kunden und Mitarbeitern weiterhin gut zu halten. Das geschieht zunehmend mehr über virtuelle Kanäle, da persönliche Termine abgesagt werden.
Weiche Faktoren entscheiden über den Erfolg
Die Technik ist dabei nicht das Problem. Über den Erfolg der virtuellen Meetings entscheiden vor allem weiche Faktoren wie ein wertschätzendes Miteinander und der souveräne Einsatz der Stimme. Wie können Sie in diesen Online-Formaten überzeugen – von Ihrem Produkt, Ihren Kompetenzen und von sich selbst?
Gewinnen Sie Ihre Gesprächspartner und Zuhörer beim digitalen Meeting bzw. Vortrag mit Souveränität und selbstbewusster Ausstrahlung.
Als Stimm- und Kommunikationstrainerin gebe ich Ihnen heute 5 Tipps, wie Sie dabei einen guten Kontakt zum Gegenüber aufbauen und Ihr eigenes Stimmpotenzial sowie Ihre Körpersprache kompetent einsetzen.
Tipp 1: Die gute Vorbereitung
Die Möglichkeit, jeden Teilnehmer gut zu verstehen, ist entscheidend für eine erfolgreiche Videokonferenz. Eine gut funktionierende Technik ohne Hall für alle gleichermaßen ist dabei Voraussetzung. Schalten Sie Ihr Mikrofon auf „stumm“, wenn Sie länger in der Zuhörerrolle sind, um unangenehme Nebengeräusche zu vermeiden. Sie können auch ein Headset verwenden. Dann ist es allerdings hilfreich, dass Mikro nicht zu nahe am Mund zu halten, um unangenehme Atem- und Störgeräusche zu vermeiden. Halten Sie die Technik generell für alle Beteilgten so einfach wie möglich.
Tipp 2: Die Magie des ersten Eindrucks beachten
Es gibt keine zweite Chance für einen ersten guten Eindruck. Ihre ersten 40-60 Sekunden sind dabei entscheidend.
Ein aufgeräumter Schreibtisch und ein neutraler Hintergrund sind Grundvoraussetzungen für einen professionellen und nicht ablenkenden Einstieg. Eine warme, nicht zu grelle Lichtquelle schafft eine angenehme Atmosphäre. Läuft jemand aus der Firma oder aus der Familie durch das Bild? Eine ruhige, freundliche Ansprache wirkt einladend und kompetent. Es sollten keine Dinge nebenbei erledigt werden, wie z. B. Mails checken, aufs Smartphone schauen.
Tipp 3: Aufmerksam bleiben
Den Gesprächspartner ausreden lassen. Das ist im Videomodus nicht so leicht, da es manchmal zeitliche Verzögerungen gibt. Dennoch: dem Anderen nicht ins Wort zu fallen, zeigt Höflichkeit und Respekt.
Sprechen Sie Ihr Gegenüber direkt mit seinem Namen an. Das schafft eine gute persönliche Ebene. Wenn es ein längeres Meeting ist, versuchen Sie alle dialogisch einzubinden. Zumindest bei der Begrüßung und am Ende bei der Verabschiedung sollte jeder Teilnehmer eine Redegelegenheit erhalten.
Eine weitere Kontaktmöglichkeit ist die Chatfunktion, mit deren Hilfe parallel Gedanken oder kurze Meinungen eingetragen werden können – für alle sichtbar.
Tipp 4: Ihre stimmliche Visitenkarte
Etwa 40 % des ersten (magischen) Eindrucks vermittelt unsere Stimme.
„Sprich, damit ich dich sehe“ (Sokrates)
Sprechen Sie langsam, mit Pausen und deutlich
Nutzen Sie diese Chance, um Ihre Gesprächspartner auch inhaltlich gut abzuholen, indem Sie in einer angemessen langsamen Sprechgeschwindigkeit reden und genügend Pausen setzen. So wirkt es ruhig und souverän und lädt zu Fragen und Ergänzungen ein.
Sprechen Sie im Online-Format weiterhin besonders deutlich, da die Technik meistens Endungen „verschluckt“. Präzise zu artikulieren bedeutet nichts anderes, als die Sprechmuskulatur gut zu nutzen. Dann läuft es fast von selbst.
Das ist wie beim Sport, z. B. beim Joggen. Wenn Sie dabei längere Zeit pausieren, merken Sie auch, dass es Ihnen wieder schwerer fällt und Sie eventuell sogar Muskelkater bekommen.
Hier eine hilfreiche Übung für ein Training der Sprechmuskulatur, die für einen klaren und deutlichen Auftritt sorgt.
„Artikulationsübung 3 Chinesen mit dem Kontrabass“
„Drei Chinesen mit dem Kontrabass saßen auf der Straße und erzählten sich was. Da kam die Polizei und sagt was ist denn das, drei Chinesen mit dem Kontrabass.!“
Gehen Sie das bekannnte Kinderlied im Text (Ohne Gesang, es sei denn Sie möchten gerne singen!) mit den folgenden Vokalen durch: „a, e, i, o, u, ei, au, eu, ö, ü, ä“.
Also alle Vokale werden durch jeweils einen bestimmten ersetzt. Das trainiert und kräftigt Ihre gesamte Artikulationsmuskulatur – d. h. die Zunge, die Lippen und die Kieferwinkelöffnung. Versuchen Sie dabei die einzelnen Vokale so deutlich wie möglich zu artikulieren.
Im Anschluss an die Übung werden Sie spüren und hören, wie leicht und verständlich Ihre Aussprache plötzlich wird. Und der Spaßfaktor ist natürlich ebenfalls dabei.
Für „a“ sieht das beispielsweise folgendermaßen aus:
„Dra Chanasan mat dam Kantrabass, saßan af dar Straßa and arzahltan sach was. Da kam da Palaza and sagt was ast dann das dra Chanasan mat dam Kantrabass.“
Tipp 5: Unser Körper spricht Bände
Im Videoformat zu arbeiten bedeutet, sich zu zeigen und gleichzeitig, sich seiner Wirkung bewusst zu sein. Ein direkter Blickkontakt in die Kamera schafft einen guten Kontakt. Probieren Sie am besten schon vorher in Ihrer Kameraeinstellung Ihre Wirkung aus.
Zeigen Sie auch Ihre Hände im Chat, um eine persönliche und emotionale Note mit hineinzunehmen. Damit ist kein wildes herumfuchteln gemeint, sondern am besten sind ruhige, offene und unterstreichende Gesten des Gesagten. So wird auch die Sprache lebendiger und weniger monoton.
Ihre Kleidung sollte situationsangemessen sein. D. h. auch im Homeoffice gehört bei Geschäftsterminen der „Bussiness-Look“ dazu. Beachten Sie dazu Ihren sichtbaren Ausschnitt, z. B. auch, wenn Sie zwischendurch aufstehen müssen. Eine Jogginghose unter dem Sakko kommt dann nicht so gut an.
Richten Sie sich hinter dem PC auf, auch wenn es schwerfält
Eine aufrechte gute Körperhaltung symbolisiert ein angemessenes Selbstbewusstsein. Beim Sitzen hinter dem PC passiert es allerdings schnell, dass die Schultern nach vorne fallen und der Oberkörper in sich zusammenfällt. Wenn Sie unter Ihren Laptop ein oder zwei dicke Bücher legen, ist der Blick aufgerichteter. Probieren Sie außerdem folgende Übung, um in eine gute aufrechte Haltung zu kommen.
„Präsent und aufrecht mit dem Königsmantel“
Stellen Sie sich zunächst aufrecht hin und stellen Sie sich vor, dass Sie ein weiter schwerer Königsmantel umhüllt und auf Ihrem Kopf eine Krone sitzt. Spüren Sie die Spannung im Oberkörper, insbesondere in den Schultern?
Werfen Sie mal einen Blick in den Spiegel und nehmen Sie wahr, wie aufrecht und präsent Sie gerade stehen. Im nächsten Schritt nehmen Sie hinter Ihrem PC Platz – immer noch mit Ihrem Königsgewand.
Bleiben Sie in dieser aufrechten Spannung und erinnern Sie sich auch während Ihrer Online-Sitzung immer wieder daran, ohne zu verkrampfen. Sie können ab und an einen Kontrollblick in die Kamera werfen.
Viel Vergnügen beim Ausprobieren!
Zum Jahresende erscheint unser Stimmbuch zum Selbstcoaching
Die beiden Übungen sind übrigens Auszüge aus dem aktuellen Buch, an dem ich gerade schreibe zum Thema „Stimme und Präsenz – ein Übungsbuch“. Es wird ein praktisches Übungsbüchlein mit vielen Anregungen zum Selbststudium. Die Übungen werden verständlich und eingängig durch liebevolle und humorvolle visuelle Darstellungen der Graphikerin Laura Grahn.
Es wird ein Buch aus der Praxis für die Praxis. Meine 20jährige Erfahrung in den Rollen als Trainerin im Medienbereich und in verschiedenen Unternehmen, als Stimmbildnerin, Vortragende und als Business-Coach fließen dort mit ein. Wir freuen uns, Ihnen bis zum Jahresende dieses Buch präsentieren zu dürfen.
Haben wir Ihr Interesse geweckt am Thema „Stimmig und präsent im Online-Format zu präsentieren“? Wir bieten dazu auch ein individuelles Online-Coaching an. Lassen Sie sich gerne von uns beraten!
Sie erreichen uns unter an info@lorenz-grahn.de oder telefonisch unter 0173-8508478!
Wir freuen uns über Ihre Resonanz. Ein frohes und gesundes Osterfest mit viel Sonnenschein!
Herzliche Grüße Ihre Beate Pflieger-Lorenz & Karin Grahn.
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