Veränderungen begrüßen – Wie gelingt das?

Veränderungen begrüßen – Wie gelingt das?
 "Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern!"                             
Konfuzius

Veränderungen begleiten uns ein Leben lang, immer wieder müssen wir uns auf wechselnde Lebensumstände einstellen – ob geplant oder ungeplant. Sei es, dass Sie sich beruflich verändern möchten, weil Sie sich in Ihrer bisherigen Tätigkeit nicht genug gefordert fühlen. Oder aber Ihr Partner nimmt eine Tätigkeit in einer anderen Stadt an und Sie stehen vor der Entscheidung, mitzugehen und sich eine neue Stelle zu suchen oder vor Ort zu bleiben und eine Wochenendbeziehung in Kauf zu nehmen. Oder eine plötzlich auftretende gesundheitlich Einschränkung zwingt Sie, geliebte Tätigkeiten aufzugehen und sich völlig anders zu orientieren.

In solchen „Krisensituationen“ ist es hilfreich auf eigene Reaktionen im Umgang mit Veränderungen zu schauen. Reagieren Sie tendenziell eher ablehnend, skeptisch und wägen das „Für und Wider“ ganz genau ab (ohne letztendlich zu einem zufrieden-stellenden Entschluss zu kommen)  oder kennen Sie sich eher aufgeschlossen, neugierig und risikobereit?

Ein individueller Prozess

Menschen „ticken“  sehr unterschiedlich! Das ist völlig normal! Daher sollten wir unseren emotionalen Umgang mit Veränderungen nicht bewerten, sondern eher akzeptieren, dass es uns vielleicht schwererer als anderen fällt, mit wechselnden Lebensumständen klarzukommen.

Jeder erlebt Chancen und auch Herausforderungen, die Veränderungen mit sich bringen individuell, auch abhängig von der Persönlichkeitsstruktur, die er mitbringt. Manchen Menschen fällt es leicht, sich auf Neues einzustellen. Sie begrüßen und brauchen den Wechsel und damit verbunden neue Ideen, Anregungen und Aufgaben. Für Sie ist es nicht belastend, eine vorübergehende Sicherheit aufzugeben. Andere wiederum bevorzugen die Sicherheit vertrauter Strukturen. Sie erleben als Stress, lieb gewordene Gewohnheiten aufzugeben und sich auf Neues einzulassen, ohne gleich Ergebnisse zu kennen, ganz im Sinne von: „Was ich verliere weiß ich, nicht aber, was mich erwartet… und das kann eigentlich nicht besser sein!“                                    Diese Menschen gehen dann selbst bei notwendigen Veränderungen den Weg des geringeren Risikos, bleiben bei alten Mustern und Strukturen (obwohl sie in diesen nicht immer glücklich sind). Alles scheint immer noch besser, als unbekannte Pfade einzuschlagen.

Kommen Ihnen solche Gedanken vertraut vor? Wie haben Sie bisher sich und Ihre Reaktionen in Veränderungsprozesse erlebt?

Dieser BLOG vermittelt Impulse, Veränderungsstress zu minimieren und sich leichter zu öffnen für neue Wege. Wir plädieren hier nicht für eine ständige, aktive Veränderungsbereitschaft. Vielmehr ist uns wichtig, dass Sie durch die Beschäftigung mit Ihren Reaktionen erkennen und anerkennen, was für Sie persönlich stimmig ist.

Phasen durchleben

Um eigene Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen ist es hilfreich einen kurzen Blick   auf den Prozess zu werfen, so wie ihn die Psychiaterin Elisabeth Kübler Ross in Ihrem „6 Phasen Modell der Veränderung“ beschrieben hat:

Alle Menschen durchlaufen bei Veränderungen – positiven wie negativen, plötzlich eintretenden wie auch erwarteten – (Umzug/ Trennung/ veränderte Strukturen im Arbeitsumfeld) in der Regel verschiedene Phasen. Nach dem ersten Schock/ Erschrecken über eine Situation (Phase 1), geht es in die Verdrängung (Phase 2). Wir wollen nicht wahrhaben, was passiert, lehnen das Neue erst einmal grundsätzlich ab, und wünschen uns Altes zurück. Ein wenig gleicht das der Vogel Strauß Politik, den Kopf in den Sand zu stecken im Sinne von: Es wird schon vorübergehen…! Erst allmählich, wenn es eben nicht einfach so vorübergeht, kommt die rationale Einsicht (Phase 3): Die Veränderung ist da, ich kann ihr nicht einfach aus dem Weg gehen. Eine richtige Veränderungsbereitschaft ist damit noch nicht erfolgt, Themen werden eher halbherzig angegangen, in der Haltung: „Ich müsste…Ich sollte…!“  Erst langsam erfassen wir die Konsequenzen auch emotional, wir begreifen die persönlichen Auswirkungen und beginnen uns von alten Strukturen zu verabschieden. Dieser Prozess kann aufwühlen, ist jedoch wichtig, denn erst die emotionale Akzeptanz (Phase 4) führt dazu, dass wir uns überhaupt Neuem öffnen können. Das passiert dann auch, ohne dass wir jedoch richtig wissen, was auf uns zukommt. Wir probieren aus, wagen einen Blick über den Tellerrand, machen Erfahrungen und finden uns langsam zurecht (Phase 5). Das Schwierigste ist geschafft. Wenn wir das Neue vollständig in unseren Alltag integrieren (Phase 6) kann schon fast wieder eine Art Gewöhnung eintreten.

Geben Sie sich ZEit

Einzelne Phasen mögen sich sehr unangenehm anfühlen, sie zu durchleben ist jedoch wichtig. Es geht darum, vollständig zu begreifen, was passiert. Intensität und Dauer der einzelnen Phasen können individuell unterschiedlich sein. Geben Sie sich daher die Zeit und haben Sie Geduld mit sich. Es wird sich alles wieder einpendeln…….

Eine Vielfalt von Möglichkeiten

In unseren Coachings und Trainings begleiten wir aktiv Veränderungsprozesse unserer Kunden sowohl im Einzel- als auch Teamcoaching. Heute möchte ich Ihnen eine Möglichkeit vorstellen, mit der wir im Coaching u.a arbeiten. Es geht darum, wie Sie Veränderungsstress minimieren können.

Das Hardiness Dreieck der Stressresistenz
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Quelle: Martina Kohl, Anna Egger – Micro-Inputs Veränderungscoaching

 

Was verbirgt sich dahinter?

Die Wissenschaftler Susanne Kobasa und Salvatore Maddi haben im Rahmen der Stressforschung nach Merkmalen und Eigenschaften von Personen gesucht, die belastende Ereignisse und Lebensumstände (wie z.B. die plötzlich auftretende gesundheitliche Einschränkung) besser bewältigen, als andere.                                 Sie ermittelten drei zentrale Eigenschaften und Einstellungen, die Menschen nachweisbar unterstützten:

  • Committment: …gemeint ist hiermit die Fähigkeit, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und sich zu engagieren. Menschen mit Einsatzbereitschaft erachten das was Sie tun für wichtig, sowohl für sich als auch für ihr soziales Umfeld.
  • Kontrolle: …die Überzeugung, die Dinge schon irgendwie in den Griff zu bekommen und Umstände innerhalb bestimmter Grenzen beeinflussen zu können. Kontrolle und Handlungsfähigkeit gehören zu den zentralen Bedürfnissen, die Menschen haben.
  • Herausforderung: Ungewissheiten werden ausgehalten, Neues ist spannend und Stress wird erst einmal akzeptiert als Teil des persönlichen Wachstums.
Wie nun arbeiten wir im Coaching mit dem Hardiness Dreieck?

Vielleicht haben Sie ja eine eigene Situation vor Augen und Lust, gleich mitzumachen 🙂

Gemeinsam erarbeiten wir relevante Faktoren, die in Bezug auf die anstehende individuell Stress auslösen. Das können sein:

Äußere Faktoren, wie z.B. zu lange Arbeitszeiten, zähe Meetings, die von der eigentlichen Arbeit abhalten, zusätzliche Vertretungen für Kollegen etc…

Innere Faktoren, wie z.B. eine erhöhter Perfektionszwang oder die Angst zu versagen, oder eine fehlende Fähigkeit sich angemessen abzugrenzen…

Stressreaktionen unseres Körpers oder der Psyche (die dann leider !!! zusätzlich Stress bereiten), wie z.B.: Kopfschmerzen, Sorgen, keine Lust mehr, zur Arbeit zu gehen …

In einem zweiten Schritt ermitteln wir, wie intensiv Sie die einzelnen Aspekte erleben. Auf einer Skala  von 1 – „das merke ich kaum“ bis 10 – „löst sehr großen Druck aus“ wird bewertet. Ziel ist es, die 3 wesentlichen Faktoren zu filtern und an diesen weiterzuarbeiten.

Mit Blick auf die drei Qualitäten aus dem Hardiness Dreieck im Umgang mit Stress beantworten Sie dann u.a. folgende Fragen:

  • Wie würde sich Ihr Stresspegel reduzieren, wenn Sie mit der Brille eines stressresistenten Menschen auf Ihre Situation und diesen Stressfaktor schauen?
  • Welchen Rat würden Sie sich selbst geben, wenn Sie wüssten dass diese drei Faktoren wesentliche Schlüssel im Umgang mit Stress sind.

Oftmals hilft der Wechsel der Perspektive bereits, den eigenen Blick zu weiten und auf Möglichkeiten statt auf Hindernisse zu schauen. Und bei Ihnen? Wie geht es Ihnen, wenn Sie auf die drei Einstellungen schauen? Ist ein Effekt da, vielleicht sogar eine Entlastung spürbar?

Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen zu unserem BLOG. Rufen Sie  Geren durch oder schreiben eine E-Mail bei Fragen zu diesem oder einem anderen Thema.

Einen Hinweis in eigener Sache:

Am Mittwoch, den 04.03.2020 in der Zeit von 16.00 Uhr – 18.00 Uhr geben wir in unserem Büro in der Münzstraße einen Workshop mit dem Titel: „Veränderungen meistern“. Noch sind Plätze frei – hier können sich anmelden.

Unsere Termine: Impulsworkshops in Schwerin

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Einen entspannten Sonntag für Sie und kommen Sie gut in die nächste Woche

Herzlichst

Karin Grahn

 

 

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